Kapitel 1: Stadt ohne Hoffnung
Tief unten am Meeresboden liegt Salus. Von Menschen geschaffen und als letzte Heimat erkoren, lebt hier der letzte Überbleibsel der einst so mächtigen Menschheit. Vor Jahrtausenden gelang es ihnen Armut, Krankheit und Krieg zu besiegen. Eine Gesellschaft, die ihren Höhepunkt erreicht hat. Doch dann folgte der Fall. Etwas im Inneren der Sonne veränderte sich und so begann die Sonne zu expandieren. Ihre Strahlung war tödlich für die Menschen und so versenkten sie gigantische Kuppeln im Meer. Nur dort waren sie sicher vor der gefährlichen Strahlung der sterbenden Sonne.
Doch auch wenn es noch tausende an Jahren dauern würde, bis die Erde von der Sonne zerstört wird, so mussten die Menschen handeln. Sonden wurden ausgeschickt. In alle Richtungen des dunklen und kalten Universums. Mit ihnen flog die Hoffnung der Menschen auf einen neuen Planten. Eine neue Heimat. Wieder zurückgekehrt ist nie eine und somit verloren die Menschen das, was sie am meisten brauchten. Ihre Hoffnung.
Doch nicht alle Menschen gaben die Hoffnung auf. Stel Caine ist eine ewige Optimistin und nicht bereit das Ende zu akzeptieren. Ihr Mann Johl ist als der letzte verbliebene Hüter von Salus im Besitz des letzten Hüteranzugs. Eine mächtige Waffe, die an die DNS seines Trägers gebunden ist und somit nur vererbt werden kann. Stel und Johl haben drei Kinder und jeder wäre würdig den Anzug zu tragen. Doch Della, Tajo und Marik werden bald erfahren, wie schwer diese Bürde ist.
Als sich Johl, Stel und die beiden Mädchen sich aufmachen und Salus verlassen, geraten sie direkt in einen Hinterhalt von Piraten. Es ist Stels Glaube an die Hoffnung, der nun auf die Probe gestellt wird. Am Ende ist Johl jedoch tot und ihre Töchter fort. Entführt und einem scheinbar grausamen Schicksal überlassen. Stel hat den Angriff zwar überlebt, doch zu welchem Preis? Zehn Jahre sollen vergehen. Stel lebt in Salus und blickt auf die Bilder ihre Kinder. Sie hat ihren Glauben an die Hoffnung nicht verloren. Da geschieht das Unfassbare. Nach zehntausend Jahren landet eine der Sonden auf der Erde. Mit ihr die Koordinaten einer neuen Welt. Eine Welt, in der die Menschen leben können. Eine schwere Reise beginnt.
Kapitel 2: Bevor uns die Morgendämmerung verbrennt
Die Menschen verloren ihre Hoffnung und damit auch ihren Glauben. Hoffnung war nicht mehr als ein Relikt der Vergangenheit. Zerfallen im Laufe der Zeit und genauso sollte es auch bald dem kümmerlichen Rest der Menschheit gehen. Zerfallen. In Voldin, der zweiten großen Kuppel sorgte die Regierung dafür, dass die Menschen keine Hoffnung entwickeln konnten. Es war schlichtweg verboten und strengstens untersagt. Genauer genommen waren Kunst und freies Denken ein Dorn im Auge der Mächtigen. Das Volk durfte keine Hoffnung verspüren. Um jeden Preis.
Stels Herz hat scher zu tragen in diesen Tagen. War doch der Tod ihres geliebten Johl vor zehn Jahren schon schwer zu verkraften. So musste sie nun erneut einen liebenden Menschen ziehen lassen. Nun ist sie zusammen mit ihren neuen Gefährten Mertali und Zem auf den Weg zur Oberfläche.
Dort, wo seit Jahrtausenden kein menschlicher Fuß mehr das Land berührte. Vorher brauchen sie noch dringend Vorräte und reisen daher in die verlassende Stadt Misalt. Hier lebt einst das Volk von Mertali. Mischwesen, die eine Flosse statt Beinen haben und sich an die Strahlung der Sonne anpassen konnten. Nun liegt ihre Stadt da und ist nicht mehr als eine Ruine. Eine stille Erinnerung. Doch sie ist nicht so sehr verlassen wie geglaubt.
Kapitel 3: Ufer des sterbenden Lichts
Ohne ihren Anzug wäre Stel schon längst tot und all die Strapazen, die hinter ihr liegen wären umsonst. All das Leid, was ihr widerfuhr. All die Kämpfe wären umsonst gewesen und mit ihr die Hoffnung. Hoffnung auf einen Neuanfang, in einer neuen Welt. Die Sonde, die vor einigen Monaten landete, beinhaltet womöglich diese Hoffnung. Nun haben sie die Oberfläche erreicht und vor ihnen erstreckt sich unter der brennenden Sonne ein weites Land. Jahrtausende war nie ein Mensch mehr hier gewesen. In der Ferne ragen noch letzte Überbleibsel der Vergangenheit auf. Riesige, in sich zusammen gefallende Bauten. Die letzten Zeugen einer besseren Welt.
Das Leben findet immer einen Weg. Wer Jurassic Park einst sah, wird dieses Zitat nie vergessen. Die Wahrheit hinter diesen Zeilen ist schon sehr verblüffend und doch ebenso treffend. Das Leben kann auch unter den schier schwersten Bedingungen existieren und sich weiterentwickeln. Wir Menschen sind selbst das beste Beispiel dafür. Sollte man nun erwarten, dass das Leben nach dem Verschwinden der Menschheit stillstand, so irrt man sich. An unsere Stelle traten andere Wesen. Eine vollkommen neue Gesellschaft hat sich entwickelt. Und auch ihnen ist das Erscheinen der Sonde aufgefallen.
Stel und Zem entdecken nach und nach eine neue Welt. Eine Welt, die auch alt ist. Mit ihrem Fahrzeug rasen sie über Felder, vorbei an riesigen Pilzen, die bis zum Himmel zu ragen scheinen. Als sie notgezwungen haltmachen müssen, begibt sich Stel auf eine kurze Erkundungstour. Das Land fasziniert sie und ihre unendliche Neugier treibt sie vorwärts. Alles ist so fremd und anders. Sie hatte Vorstellungen von dem, was sie hier erwarten würde, doch nichts gleicht dem hier. Als sich ein Schwarm seltsamer fliegender Wesen sich nähert, ist sie zu sehr beeindruckt von deren Schönheit. Ein Fehler, den sie teuer bezahlen muss. Eines der Wesen greift sie an. Stel ist verstrahlt wurden. Zu stark. Stel wird sterben und das schon sehr bald.
Schlusswort
Gib nie auf! Niemals. Wir glauben den Ablauf einer Geschichte zu kennen und wissen um die elementaren Bestandteile einer Erzählung. Bereits unzählige Male schauten und erlebten wir Abenteuer, Tragödien und ähnliches aus der Sicht einer oder auch mehrerer Figuren gleichzeitig.
Doch es gibt eben diesen einen Bestandteil, der ungenannt bleibt. Der Teil der immer da sein muss: Hoffnung. Es geht immer um Hoffnung. So klein dieser Teil auch sein mag. Er ist wichtig und unverzichtbar. Er treibt uns voran und das nicht nur durch die Seiten unserer Bücher. Dieser Teil begleitet auch unserer Leben. Stel Caine ist eine Optimistin und Rick Remender nutzt als Autor diese Figur scheinbar dazu Hoffnung aufzubauen. Man spürt als Leser regelrecht den inneren Konflikt des Mannes hinter dieser Geschichte und genau das macht LOW zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Hoffnung. Ein schweres Wort.
Kauflinks:
LOW Band 1
http://www.comiccombo.de/Deutsche-Comics/Album-J-L/Album-Low-1-Stadt-ohne-Hoffnung::72681.html
LOW Band 2
LOW Band 3