- Chris Großöhmigen
Comic-Kritik "Redhand – Götterdämmerung"
Die Prophezeiung
Eine raue Landschaft zieht sich durch diese Ebene. Die Sonne scheint auf karges Gestein herab und nur in den wenigen schattigen Plätzchen dazwischen findet sich Raum zum Verstecken. Raum, den Kotar, Ator und der Rest ihres Trupps dringend brauchen. Ihnen auf den Fersen sind Kiotha – Sklavenhändler, die entweder ihre Beute bekommen oder gleich töten. Als der Abstand zwischen ihnen immer kleiner wird, entdecken Kotar und Co. plötzlich einen Höhleneingang und sehen zum ersten Mal einen Funken Hoffnung, doch noch lebend zu entkommen. Tief unter den Felsen stoßen sie dann auf etwas, das sie nicht erwartet hätten. Bauten und Räume der Alten, tief vergraben unter Gestein liegen sie da. Unangetastet über viele hundert Jahre. Lange bestaunen können Kotar und Ator ihren Fund nicht – die Kiotha haben sie erreicht und der Kampf entbrennt.
Mann für Mann fallen sie den Klingen der Sklavenhändler zum Opfer. Aussichtslos müssen sie ihrem Schicksal ins Auge sehen. Jedoch dann geschieht das Undenkbare. Aus einem der Tanks, die an den Wänden hängen, steigt ein blasser Mann hervor und greift ohne eine Sekunde verstreichen zu lassen in den Kampf ein. Wenige Augenblicke vergehen und alle Kiotha liegen am Boden. Über ihren toten Körpern steht ein Mann, der kaum Spuren vom Kampf davon getragen hat. Nur das Blut seiner Gegner klebt an seinen Händen. Die Geburtsstunde von Redhand.
Das Schicksal
Hat man die letzte Seite umgeschlagen, so gelangt man ans Ende einer guten Geschichte. Keine Sorge, das soll jetzt kein tiefgründiger Pseudosatz sein, den Leute als Vorwort benutzen können. Ich möchte damit nur ausdrücken, dass unsere Meinung bezüglich eines Titels oft mit der letzten Seite fällt. Wie fanden wir die Charaktere? Was hielten wir von der Szenerie und der Geschichte im allgemeinen? Es ist die letzte Seite, ich sag es euch.
Bei Redhand war mir sofort klar, dies ist eine gute Geschichte. Ich mochte das Setting und die Figuren. Diese Dinge agieren wunderbar miteinander und formen so ein stimmiges Gesamtbild. Einzig der Showdown kann für so manchen Leser ein wenig over the top wirken. Hier wird nochmal ordentlich Gas gegeben und so kann es schon passieren, dass man schnell den Überblick verliert. Trotzdem bleibt Redhand ein starker und meist durchgehend guter Titel.
Fazit
Mögen so manche Elemente gar altbackend und überholt wirken, schafft es der Comic trotzdem ohne Probleme seine Handlung durch gute Erzählweise voranzubringen. Ein gelungener Titel, dem man wirklich eine Chance geben sollte.
Kauflink: http://www.comiccombo.de/Deutsche-Comics/Album-P-R/Album-Redhand-Goetterdaemmerung::76455.html