Worum gehts?
Jacobs Großvater erzählte diesem früher fantastische Geschichten aus seiner Jugend, die er während des Zweiten Weltkriegs in einem Kinderheim verbrachte. Dort hatte er Freunde mit ganz besonderen Fähigkeiten und so sehr es den kleinen Jacob faszinierte von diesen zu hören um so skeptischer wurde er in späteren Jahren.
Waren die Fotos dieser Freunde seines Großvaters wirklich echt? Hatte sein Großvater damit vielleicht nur versucht schlimme Erinnerungen zu verarbeiten?
All dem muss Jacob auf den Grund gehen, als sein Großvater überraschend stirbt und reist selbst zu dem Kinderheim.
Damit beginnt eine abenteuerliche Reise.
Mein Senf?
Gerade wird man mit den Trailern und Plakaten zur Kinoumsetzung der Romanvorlage von Ransom Riggs, die auch diesem Comic zu Grunde liegt, überschwemmt und die deutsche Übersetzung des Comics haben wir wohl auch nur diesem Umstand zu verdanken, aber ich werde mich darüber sicher nicht beschweren.
Die Leser der Romane mögen mir verzeihen, denn diese habe ich noch nicht gelesen und kann im Vergleich dazu kein Urteil fällen (aber ich hab es mir fest vorgenommen und bei meiner Geschwindigkeit solcher Entschlüsse hab ich es sicher in drei bis fünf Jahren geschafft ;) ), daher betrachte ich den Comic für sich alleinstehend.
Die Geschichte um Jacob, seinen Großvater und auch das Kinderheim auf einer kleinen Insel entwickelt sich in einem sehr schönen Tempo, man fühlt sich weder gehetzt, noch hat man das Gefühl, dass Teile endlos ausgewalzt werden.
Dialogen und Zwischentexten merkt man die Romanvorlage deutlich an, da sie immer noch recht wortlastig ausfallen, dem Lesefluss tut dies dennoch wenig Abbruch.
Der Zeichenstil ist grad im Bereich der Hintergründe sehr skizzenhaft, aber die Charaktere sind so gut ausgearbeitet, dass man sie jederzeit gut erkennt.
Ein besonderes, grafisches Mittel des Comics ist der teilweise Einsatz von Farbe, der stets zur Stimmung des Ganzen passt, von schwarz-weiß bei grauen Alltagsszenen bis zur kompletten Farbpalette bei glücklichen Momenten, weiß die Zeichnerin Farbe stets perfekt einzusetzen.
Die Panelaufteilung folgt keinem festen Muster, sondern orientiert sich an den Bedürfnissen der Geschichte.
Auch ohne Vorwissen aus den Büchern kann man der Geschichte rund um Jacob sehr gut folgen und beginnt schnell die Charaktere ins Herz zu schließen.
Ach ja und nach drei Jahren ist in diesem Sommer im Englischen endlich der zweite Teil der Trilogie als Comic erschienen (wieder von Cassandra Jean gezeichnet). Es besteht also eine begründete Hoffnung auf Band drei. Ich freu mich darauf!
Kauflink: http://www.comiccombo.de/Deutsche-Comics/Album-D/Album-Die-Insel-der-besonderen-Kinder::76670.html