Einen Sommer lang
Für einen Jungen im Louis' Alter gibt es wohl nichts Schöneres als den Sommer. Keine Schule und die Sonne spendet warme Temperaturen, die zum Baden und Spaß haben einladen. Doch dieser Sommer ist anders. Es regnet und Louis ist im Pfadfindercamp. Er möchte nicht hier sein, sondern bei seinem Bruder. Für Louis wird dieser Sommer zu einer harten Prüfung und für ihn gilt es, diese zu bestehen. Als Neuling muss er erst noch zeigen und beweisen, was er kann und dies erweist sich als besonders hart.
Zu all den Strapazen, die er durchlebt, gesellt sich auch noch Angst dazu, als Louis bemerkt, dass er beobachtet wird. Von etwas, das im Wald lebt und jagt. Als er jedoch endlich feierlich sein Totem bekommt verändert sich etwas in ihm. Er ist nicht mehr der Junge, der Angst hat. Er ist nun nicht mehr Louis. Er ist Fangzahn.
Erwachsen werden
"Totem" von Nicolas Wouters und Mikael Ross hat mich überrascht. Zu selten sah ich bisher einen Comic, der so kunstvoll verspielt und zugleich ernst und bedrückend mit den Themen Kindheit, Erwachsenwerden und Tod umgeht. Die beiden Künstler verstehen es, ab der ersten Seite Realität und Fantasien im perfekten Einklang zu vermischen und zu vereinen. Die auf wenige Figuren reduzierte Geschichte konzentriert dabei nicht nur auf seine Hauptfigur, sondern gibt auch seinen übrig gebliebenen Figuren Platz zum agieren. Dadurch werden diese zu mehr als nur Bestandteile der Geschehnisse. Sie tragen und formen sie genauso sehr, wie es Louis tut.
Fazit
"Totem" ist wunderbar anders und doch irgendwie vertraut. Es ist eine Geschichte, um das Erwachsenwerden und die Probleme, die damit verbunden sind. "Totem" wird euch sicher keine vergessen geglaubten Kindheitserinnerungen schenken, aber dafür vielleicht einen anderen Blick auf diese Zeit.