The winter is… schon da
Bittere Kälte, meterhoher Schnee. Frankreich im Jahr 1709 wird vom härtesten Winter aller Zeiten beherrscht und das zu einer Zeit als mit England ein mächtiger Feind in Angriffsstellung lauert. Was nun Frankreich aber am meisten braucht, ist Nahrung für Volk und Soldaten. Die Vorräte gegen im gesamten Land zur Neige und es gibt viele unehrenhafte Männer, die den Weg des Verbrechens wählen, um zu überleben. Dass es aber sogar noch schlimmere Gestalten gibt, beweist uns dieses Werk von Natalie Sergeef und Philippe Xavier.
Ein als Mönch verkleideter Mörder ist im Besitz wichtiger Informationen. Diese sind der Schlüssel zu einer großen Lieferung an Nahrung und somit lebenswichtig. Der Abenteurer Loys Rohan jagt nun diesen Mann und kämpft sich eben dafür durch den harten Winter 1709.
Ein französischer Western
Wenn man sich fast täglich mit Superhelden und Weltuntergangszenarios auseinandersetzen muss, so ist ein Comic wie "Winter 1709" eine wunderbare Abwechslung. Dabei beginnt die Geschichte schon ziemlich dramatisch und zeigt uns den Tod von drei Kindern, die nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Schon kurz danach lernen wir den Helden der Geschichte kennen und müssen leider feststellen, dass dieser ziemlich blass ausgearbeitet ist. NOCH fehlt es der Figur von Loys Rohan an wirklicher Persönlichkeit und einer richtigen Hintergrundgeschichte. Natürlich muss bedacht werden, dass dies Teil eins von zwei Bänden ist.
Am besten lässt sich die Geschichte tatsächlich mit einem Western vergleichen. Dies mag zwar aufgrund des Settings des Frankreichs im 18. Jahrhundert merkwürdig klingen, dennoch fällt einem nach dem Lesen wohl kaum ein besserer Vergleich ein. Und genau dies macht am Ende wohl auch den Reiz an "Winter 1709" aus. Es ist dieser Mix, der überraschend gut funktioniert und Spaß macht.
Fazit
"Winter 1709" ist ein gewisser Unterhaltungswert nicht abzusprechen. Es fehlt dem ersten Teil aber noch am entscheidenden Funken, der die Geschichte wirklich spannend macht. Ein guter Anfang bleibt es aber.