Sie sind unter uns
Kyle Barnes steht noch immer vor einem Berg von Fragen. Nur langsam beginnt er seine Rolle im Kampf gegen die Dämonen zu erkennen und es liegt noch ein langer Weg vor ihm. Zusammen mit Reverend Anderson sucht er weiter nach Antworten. Antworten darauf, warum er in der Lage ist, Besessene von Dämonen zu befreien und das nur durch Berührung? Warum nicht jeder dies unbeschadet übersteht und was das Böse mit ihm vor hat? Als die beiden dann auf eine obdachlose junge Frau stoßen, scheinen sie tatsächlich einen Schritt näher an der Lösung zu sein. Schnell muss sich Kyle damit abfinden, dass er seine besonderen Fähigkeiten noch lange nicht unter Kontrolle hat und solange das der Fall ist, werden Menschen leiden, wenn nicht sogar sterben.
Familie ist alles
Wer denkt, dass es in "Outcast" nur um Kyle Barnes geht, liegt falsch. Kyles Exfrau Ellison hat immer noch damit zu leben, dass sie den Mann liebt, vor dem sie am meisten Angst hat. Ein Mann, der sie und ihre Tochter Amber angegriffen und fast umgebracht hat. Hin- und hergerissen von ihren Gefühlen sucht sie Rat bei Kyles Schwester Megan. Auch die muss sich ihren eigenen Dämonen der Vergangenheit stellen und tut dies mit aller Kraft.
Kirkmans Werk zieht seine Kraft genau aus solchen Charakteren und beweist wieder einmal, dass eben dies seine größte Stärke ist. Aber auch die Handlung selbst bürgt mit all ihren Geheimnissen und Geschehnissen die Grundlage für eine spannende und packende Erzählung. Die Geschichte lebt davon und schafft damit einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Sofern man das überhaupt will. Wer solche Comics schreibt, muss mit dem Teufel im Bunde sein.
Fazit
Es lässt einen einfach nicht los. "Outcast" vereint großartiges Storytelling mit tollen Charakteren. Kirkman, du bist ein Teufelskerl!