Es gab wohl kaum einen besseren. Es gibt nur wenige Autoren, die das Science-Fiction-Genre so stark geprägt wie Isaac Asimov. Seine Werke sind weltbekannt und dienten in den vergangenen Jahren auch als Vorlage für leider sehr dürftige Hollywood-Filme wie z.B. „I, Robot“ oder „Der 200-Jahre-Mann“.
Den wahren Asimov findet man noch immer in seinen zahlreichen Kurzgeschichten, Romanen und Essays. Es sind weniger die literarischen Feinheiten, die man bei ihm findet als vor allem eine Fülle an kreativen Szenarien, Begriffsschöpfungen oder Regeln, nach denen seine Universen funktionieren und die bis heute Einfluss auf die Science Fiction nehmen.
An erster Stelle sind hier die von ihm erdachten 3 Robotergesetze zu nennen:
„Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen.“
„Ein Roboter muss den Befehlen eines Menschen gehorchen, es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum ersten Gesetz.“
„Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht dem Ersten oder Zweiten Gesetz widerspricht.“
Dies war ein großer Teil seines schöpferischen Lebens und hat ihn wahrscheinlich auch bei vielen Literaturfreunden berühmt gemacht, die sonst nichts aus diesem Genre lesen.
Den zweite große Teil seines Lebenswerks schuf Asimov mit der Foundation-Reihe. Über einen Zeitraum von fast fünfzig Jahren arbeitete er daran und schrieb insgesamt sieben Bücher eines gigantischen Science-Fiction-Epos.
„Die Suche nach der Erde“ spielt nun zeitlich gesehen fast fünfhundert Jahre nach der ersten und zweiten Foundation-Geschichte und stellt den aufstrebenden Ratsherr Golan Trevize in den Mittelpunkt. Zu Beginn der Geschichte zeigt dieser Zweifel am Masterplan des Wissenschaftlers Hari Seldon, der einst die Foundation gründete und den Verlauf und die Entwicklung dessen vorhersagte. Dies ging auch auf und das neue Imperium herrscht nun über die Galaxis. Als nun Trevize beginnt, über eine mögliche zweite Foundation zu reden, wird er verhaftet und zusammen mit dem Wissenschaftler Janov Pelorat eine geheime Forschungsreise durch das All antreten. Ihr Ziel soll ein Planet sein, wo sich eben diese zweite Foundation befinden soll. Ein Planet mit dem Namen: Erde.
Die Geschichte hinter „Die Suche nach der Erde“ ist durchaus keine leichte Kost. Ebenso ist es schon von Vorteil, wenn man die Foundation-Reihe vorher gelesen hat und somit das Universum, in das man nun vorstößt, kennt. Jedoch muss dies nicht unbedingt zwingend sein. Da die Geschehnisse fünfhundert Jahre in der Zukunft spielen und man noch im Prolog eine kleine Einleitung bekommt, findet man auch als Neuling gut ins Buch. Spätestens nach dem Lesen der letzten Seite sollte bei jedem die Neugier auf dieses umfassende Epos geweckt sein.
Die Geschichte selbst lebt sehr viel von seinen langen Dialogen und schafft es trotzdem, das Abenteuer hinter der Reise durch eine gefährliche Galaxis gut einzufangen. Langweilig wird es hier also nie wirklich, auch wenn es sehr viel um Politik und Wissenschaft geht. Getreu dem schriftstellerischen Motto von Asimov „Ich setze mir ein Ziel in der Geschichte und presche so schnell wie möglich darauf zu“ sorgt die abenteuerliche Reise der beiden Hauptfiguren dafür, dass man selten das Buch aus der Hand legen will.
Fazit:
Der Einstieg in die Geschichte ist für alle möglich. Egal ob man schon die Foundation-Reihe kennt oder nicht. Loslassen wird sie einen auf keinen Fall. Ein Pflichttitel für Science-Fiction-Fans.
Erschienen bei Heyne:
http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Die-Suche-nach-der-Erde/Isaac-Asimov/Heyne/e460823.rhd