Zusammen mit einem Freund beschließt er dennoch ein letztes Mal für seine verstorbene Freundin zu spielen und seine Musik via Radio zu ihr in die Sterne zu senden. Der Plan geht zwar auf, hat jedoch ungeahnte Folgen.
MEINUNG
Der mexikanische Autor und Zeichner Tony Sandoval legte bereits mit seinem Deutschlanddebüt Wasserschlangen (ebenfalls bei Cross Cult erschienen) einen unglaublich phantasiereichen und ebenso melancholischen Einzelband vor, der sich schnell ins Gedächtnis einbrannte und schon allein mit seiner einzigartigen Optik für viel Aufmerksamkeit sorgte.
Doch Wasserschlangen war nicht das erste Werk, mit dem er bereits viel Lob einheimsen konnte.
Schon einige Jahre zuvor hatte sich der Künstler mit einem anderen Titel bemerkbar gemacht. Mit Doomboy und der Geschichte des introvertierten Metall-Heads D gelang es Sandoval bereits 2011 sich einen Namen in der internationalen Comic-Szene machen.
Der Ludwigsburger Verlag Cross Cult holt nun auch dieses Werk zu uns und präsentiert es im großformatigen und gewohnt qualitativen Hardcover.
Sandoval beschränkt sich in Doomboy aber nicht allein auf das Thema der Trauer und deren Bewältigung – noch weit weniger ist dies eine Anleitung dafür – sondern vermischt diese Punkte mit weiteren Ansätzen
Völlig problemlos funktioniert dies aber nicht, denn gerade zu Beginn fehlt es der Geschichte an einem richtigen roten Faden, der sich daher nur zögerlich entwickelt. Generell ist Doomboy ein weitaus stillerer Titel als man vielleicht erwartet.
Ein mitreißenden Spannungsbogen sucht man hier nämlich vergeblich.
Dennoch unterhält Sandoval seine Leser und das vor allem mit seinen charismatischen und mitfühlenden Figuren. Wer bereits Wasserschlangen gelesen hat und sich dort für das einzigartige Artwork begeistern konnte, der wird auch hier voll auf seine Kosten kommen.
Doomboy ist einer dieser stillen und dennoch bewegenden Titel geworden, dessen Faszination aus seiner besonderen Eigenart resultiert.
Einzigartig und schön.
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