Stellt euch vor, ihr seid gerade am Strand oder in der Stadt unterwegs. Die Sonne lacht und es ist weder zu kühl noch zu warm. Es ist ein wirklich schöner Tag und doch überfällt euch plötzlich die schlimmste Art von Migräne, die man sich vorstellen kann.
Ohne jeglichen Grund treffen euch die Schmerzen und ihr wisst nicht einmal warum. Doch dann seht ihr es.
Ein riesiges Ungetüm tut sich vor euch auf. Seine Form ist mit nichts vergleichbar. Sein langer Schatten fällt auf euch ihr seid völlig starr von dem Anblick, der sich euch bietet. Was ist das für ein Ding? Wo kommt es so plötzlich her und was wird es als nächstes tun?
Genau diese Ausgangslage schildert uns Virus Omega von Slyvain Runberg in seinem eher ungewöhnlichen Weltuntergangsszenario. Darin hat sich eine schreckliche Pandemie über den Globus ausgebreitet und in kürzester Zeit weit über 100 Millionen Todesopfer gefordert. Ihr Ursprung ist unbekannt und ein mögliches Heilmittel gibt es nicht.
MEINUNG
Der Belgier Sylvain Runberg und der Spanier Marcial Toledano spielen mit einigen wirklichen interessanten Ideen und setzen zugleich dennoch auf klassische Erzählweisen.
Dabei bildet gerade das Worldbuilding die größte Angriffsfläche. Etwa dann, wenn uns in einem Zeitungsartikel von den bevorstehenden US-Wahlen berichtet wird, während nebenbei, mal eben die Welt Stück für Stück untergeht. Satiriker würden dies sicher als realistisch ansehen, hier stört es hingegen den Aufbau.
Das Konzept der monströsen Kreaturen und ihre Auswirkungen auf die Menschen ist aber eine vielversprechende Idee, die Runberg und Toledano auch grundsätzlich gut umsetzen. Diesen Versuch, bestimmten Leiden eine physische, bedrohliche Form zu geben, kann man sehr wohl loben. Schließlich gelingt dies in der erzählerischen, als auch in der optischen Form. Auch dank der Umsetzung im Albumformat.
Der erste Band zu Virus Omega sucht neue Ansätze und entwickelt eine ganz eigene Form des Weltuntergangs. Das Potenzial, als auch die Möglichkeiten für den nächsten Band sind dadurch auch weitreichend.
Wenn Runberg und Toledano jetzt noch ein bisschen ihre Hausaufgaben machen und noch etwas mehr an der Welt arbeiten, dann kann hier was wirklich Gutes entstehen.