Das Leben nach dem Tod
Bonnie Black war mal 78 Jahre alt und starb nach einem Schlaganfall im Operationssaal. Nun ist sie wieder 25 und ballert gerade einem acht Meter großen Ork den Kopf weg. Neben ihr ist auch ihr muskelbepackter Vater dabei, ordentlich Schläge auszuteilen. Stück für Stück kämpfen sie sich durch die schier endlosen Hallen des Kerkers. In den dunklen und vermoderten Zellen um sie herum sitzen hunderte menschliche Gefangene, die alle auf den sicheren Tod warten. Bonnie will sie alle retten. Sie muss sie retten, denn sie ist die Auserwählte. Sie ist die, auf die alle gewartet und gehofft haben. Sie ist die Retterin von Adystria. Bevor Bonnie zur Heldin eines gigantischen Fantasy-Reichs wurde, lebte sie in unserer Welt. Sie war Lehrerin und wohnte zusammen mit ihrem liebenden Mann Harry und der gemeinsamen Tochter. Harrys Leben fand jäh ein Ende, als ein wahnsinniger Heckenschütze wahllos in einer belebten Straße um sich schoss. Es war der klassische Fall von "zur falschen Zeit am falschen Ort".
Abwechslungsreich ist nicht gleich Abwechslungsreich
Kommen wir gleich zum Highlight des Comics: Das ist nicht schwer zu finden, wenn man liest, wer für zeichnerische Umsetzung von "REBORN", zuständig ist. Greg Capullo hat sich bereits vor einiger Zeit in mein Herz gemalt. Vor allem wegen seiner tollen Zusammenarbeit mit Autor Scott Snyder und ihrer gemeinsamen New-52 Batman-Serie. Schon alleine Capullos einzigartige und wunderbar detaillierte Zeichnungen werten jeden Titel auf. Auch bei "REBORN" hat der Meister wieder großen Anteil am Gesamtkunstwerk. Der Comic leidet nämlich offensichtlich unter seiner eigenen Story und der angestaubten Erzählweise. So gut auch der schockierende Auftakt samt Attentats-Szene und Flashbacks erzählt ist, so wenig Originelles erwartet uns danach. Hier eine wunderschöne Elfenkönigin, da ein böser Herrscher samt bedrohlichen Hörnern auf dem Kopf. Alles ist so, wie es jeder altgediente Fantasy-Hase erwartet. Es darf natürlich nicht ungesagt bleiben, wer hinter dieser Story steckt. Das ist niemand geringeres als Star-Autor Mark Miller(Kick-Ass, Civil War). Seine Handschrift ist deutlich lesbar und erinnert stark die typische Erzählweise seiner anderen Werke. "REBORN" bekämpft sich innerlich ein wenig selbst. Es ist zwar kein Großes und Ganzes. Aber auch keine Enttäuschung.
Fazit
Unter dem Strich ist "REBORN" solide, wenn auch etwas routiniert erzählt. Dafür glänzt wieder einmal der Zeichenstil von Greg Capullo über alles hinweg. Es bleibt bei einem schönen Titel für zwischendurch.
empfohlener Kauflink:
http://www.comiccombo.de/Deutsche-Comics/Hefte-P-R/Heft-Reborn::80915.html
Bildquelle:
Panini Comics Deutschland